Bruch – Strauss - Karlowicz
Leitung: Matthias Metzger
Samstag, 19.10.24, 15:00 Uhr, Augustinum Heidelberg, Jaspersstr. 2, 69126 Heidelberg
Sonntag, 20.10.24, 18:00 Uhr, Dreifaltigkeitskirche, Mayerstr. 40, 69207
Sandhausen
Über seine Streicherversion der Zweiten Suite für großes Orchester mit freier Benutzung schwedischer Volksmelodien schrieb Max Bruch: „Ich habe in beiden Suiten durchweg das Volksmäßige mit dem Sinfonischen zu vermählen gesucht, indem ich besonderen Werth auf die kunstmäßige Verwerthung und Entwickelung des gegebenen thematischen Stoffs legte.“ Thematisches Material dieser Zweiten Suite Bruchs sind der Königsmarsch Karls XII., schwedische Liebeslieder und ein Darlekalischer Tanz.
Wohl selten war eine Oper im Kontext der historischen Ereignisse weltfremder als die Uraufführung von Richard Strauss‘ letztem Bühnenwerk Capriccio im Oktober 1942. Auch die Musik wirkt ihrer Zeit entrückt: Mit den Mitteln des späten 19. Jahrhunderts wird hier in einem Werk aus dem 20. die Zeit des späten 18. beschrieben – Mozart im Brahms-Tonfall des späten Strauss. Im Streichsextett, mit dem die Handlung der Oper anhebt, ist dieser „entrückte“ Tonfall wie in einer Momentaufnahme eingefangen.
Mieczyslaw Karlowicz gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Musikern der frühen polnischen Moderne, die bei ihm eher die Züge einer volksmusikalisch inspirierten Spätromantik trägt. Sein Stil wird in der Streicherserenade op. 2 deutlich: Die üppige Klangschönheit einer fülligen, von Richard Strauss beeinflussten Symphonik, andererseits die lyrische und melancholische Schönheit, oft mit tragischen, düsteren Akzenten.
Purcell – Elgar - Mendelssohn
Henry Purcell (1659 - 1695): Abdelazer Suite
Edward Elgar (1857 - 1934): Serenade e-Moll op. 20
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847): Streichersinfonie Nr. 7 d-Moll MWV N7
Leitung: Matthias Metzger
Freitag, 8.3.24, 19:30 Uhr, evangelische Kirche Hirschhorn, Alleeweg 8, 69434 Hirschhorn
Samstag, 9.3.24, 15:30 Uhr, Augustinum Heidelberg, Jaspersstr. 2, 69126 Heidelberg
Sonntag, 10.3.24, 18:00 Uhr, Chapel Heidelberg, Rheinstraße 20E, 69126
Heidelberg
Zum Trauerspiel Abdelazer or the moor’s revenge komponierte Henry Purcell seine gleichnamige Suite. Das blutrünstige Drama stammt von Aphra Behn (1640-1689), der ersten englischen Schriftstellerin, die mit Schreiben ihren Lebensunterhalt verdiente. Purcells Rondeau benutzte Benjamin Britten als Thema in seinem bekannten Young Person’s Guide to the Orchestra.
Beseelt von ritterlichen Tugenden und den großen Gestalten des englischen Mittelalters ging Edward Elgar ans Werk, als er 1892 seine Serenade für Streicher schrieb. Sie basiert auf drei Stücken, die Elgar zuvor für das Three Choirs Festival geschrieben hatte – der musikalische Einfluss von Antonin Dvorak, unter dessen Leitung Elgar dort im Orchester spielte, ist in Elgars Serenade unüberhörbar.
Mit der 7. Streichersinfonie trat bei Felix Mendelssohn ein Entwicklungssprung ein: Sie ist nicht nur fast doppelt so lang wie ihre Vorgänger, sondern auch deutlich reifer, tiefer und ideenreicher. Sie verbindet jugendlichen Esprit mit einer schon erstaunlichen kompositorischen Meisterschaft des erst 13jährigen Felix: Im Kopfsatz folgt er den Spuren C.P.E. Bachs, während der langsame Satz bereits das melodische Talent späterer Werke erkennen lässt.
Oscar Straus (1870-1954) : Serenade g-moll op. 35
Robert Fuchs
(1847-1927) : Serenade Nr. 3 op.
21
Ermanno Wolf-Ferrari (1876-1948) : Serenade
Es-Dur
Leitung: Matthias Metzger
Freitag, 17.11.23, 19:30 Uhr, evangelische Kirche Hirschhorn, Alleeweg 8, 69434 Hirschhorn
Samstag, 18.11.23, 15:30 Uhr, Augustinum Heidelberg, Jaspersstr. 2, 69126 Heidelberg
Sonntag, 19.11.23, 18:00 Uhr, Chapel Heidelberg, Rheinstraße 20E, 69126
Heidelberg
Ermanno Wolf-Ferrari ist einer der seltenen Fälle in der Musikgeschichte, bei welchem sich im Schaffen eines Künstlers gleichzeitig
der Geist zweier Nationen widerspiegelt und daraus eine neue Kunstsprache entsteht: Die Mutter war Venezianerin, der Vater kam aus Weinheim a.d. Bergstraße. Mit seinen Werken hat er gekonnt eine
Verschmelzung italienischen und deutschen Musikstils und Temperaments gemeistert.
Seine Bedeutung zu Lebzeiten begründete Robert Fuchs mit seinen 5 Serenaden, was ihm zum Spitznamen „Serenaden-Fuchs“ verhalf. Johannes Brahms lobte und förderte ihn, und bis
heute gilt Fuchs als Brahms-Epigone. Sein Erfolg liegt jedoch sicherlich auch im Ruhm seiner Schüler, hierunter Gustav Mahler, Richard Strauss und Jean Sibelius.
Wie keiner seiner Wiener Zeitgenossen trat Oscar Straus als Operetten-Komponist die Nachfolge Jacques Offenbachs an. Und so ist auch die Serenade für Streichorchester in
ungebrochen heiterem klassischen Stil gehalten. Besonders die letzten zwei Sätze "Walzer" und "Alla marcia" erinnern in ihrer eleganten Faktur bereits an die späteren Operetten.
American Romantics
Carl Busch (1862- 1943) : Elegie op. 30
Arthur Foote (1853-1937)
: Suite E-Dur op. 63 für Streichorchester
Samuel Barber (1910 - 1981) : Adagio für Streicher op. 11
George Whitefield Chadwick (1854 - 1931) : Serenade F-Dur für Streichorchester
Leitung: Matthias Metzger
Konzerte
Freitag, 17.03.23, 19:00 Uhr, Ev. Kirche Lützelsachsen, Weinheimer Str. 13, 69469 Weinheim
Samstag, 18.03.23, 18:00 Uhr, Christuskirche, Langgasse 84, 67454 Haßloch
Sonntag, 19.03.23, 18:00 Uhr, Chapel Heidelberg, Rheinstraße 20E, 69126 Heidelberg
Der Schwerpunkt des Programms liegt auf bei uns eher unbekannten amerikanischen Komponisten, die allerdings sehr viel dazu beigetragen haben, eine eigenständige klassische Musik in den U.S.A. zu entwickeln.
George Whitefield Chadwick, der Schüler von Reinecke und Rheinberger war, und Arthur Foote, der an der Harvard Universität ausgebildet wurde, werden zur „Second New England School“ gezählt, einer Gruppe von Komponisten aus Boston (auch Boston Six genannt), zu deren bei uns bekanntesten Vertreterin Amy Beach gehört.
Carl Busch, dänischer Auswanderer und Schüler von Niels Gade, wirkte in Kansas City und Samuel Barber vertritt die spätere Generation. Harmonisch und formell ist seine Musik traditionell und wenig experimentell, und er gilt als Vertreter einer „neuromantischen Periode“ der Musik in Amerika.
Verklärte Nacht
Arnold Schönberg: "Verklärte Nacht" op. 4
Arnold Schönberg: 10 Walzer für Streichorchester
Johann Sebastian Bach: Ricercare à 6 aus dem "Musikalischen Opfer"
21.10.22, 19:30 Uhr, Jakobuskirche Heidelberg,
Kastellweg 18, 69120 Heidelberg
22.10.22, 19:00 Uhr, Ev. Bergkirche Worms-Hochheim,
Pfarrer-Jobst-Bodensohn-Straße 7, 67549 Worms
23.10.22, 17:00 Uhr, Augustinum Heidelberg,
Jaspersstr. 2, 69126 Heidelberg
Das Konzert im Augustinum ist öffentlich.
2022 widmet sich das Neuenheimer Kammerorchester Werken von Arnold Schönberg (1874 - 1951) aus dessen spätromantischer Epoche, die der Entwicklung zu Atonalität und Zwölftonmusik vorausging. Die 10 "Walzer für Streichorchester" sind vermutlich 1897 entstanden und wurden unter Schönbergs Lehrer und Förderer Alexander Zemlinsky in Wien uraufgeführt. Die "Verklärte Nacht" entstand 1899 als Streichsextett und wurde 1917 vom Komponisten um eine Fassung für Streichorchester ergänzt. Vorlage zu dieser Programmmusik ist das gleichnamige Gedicht von Richard Dehmel, einem für damalige Verhältnisse sehr fortschrittlichen Dichter, der ein gesellschaftliches Tabu thematisiert: freie Liebe, freie Sexualität, neue Moralvorstellungen.
Das Programm wird abgerundet durch das "Ricercare à 6" aus dem Musikalischen Opfer von Johann Sebastian Bach, für Streichsextett gesetzt von Gustav Lenzewski.
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